Kleine Geschichten vom Fleckenstein

Den mittelalterlichen elsässischen Sagen nach war nicht nur der Teufel selbst der Brunnenbauer des Freiherren von Fleckenstein, sondern es gab auch noch weitere Gerüchte und erstaunliche Anekdoten über die glorreichen Stunden der Burg.

Ein ungewöhnlicher Gefangener

Als im Jahre 1272 Friedrich von Bolanden zum neuen Bischof von Speyer gewählt wurde, verdankte er seinen Sieg auch den  Freiherren von Fleckenstein. Doch der Bischof, einmal gewählt, vergaß, dass er, noch eine Schuld zu begleichen hatte. So nutzte Wolfram von Fleckenstein die unsichere Zeit des Interregnums, um den Bischof gefangen zu nehmen und ihn auf der Burg festzuhalten. Als dann aber Rudolf von Habsburg zum neuen Kaiser gewählt wurde und die Burg belagerte, gab Wolfram auf und ließ seinen Gefangenen frei.

Zwei Brüder, zwei Vaterländer?

Der Dreißigjährige Krieg und die Ausmaße des Desasters auf beiden Seiten: Georg Heinrich von Fleckenstein, kaiserlicher General, kämpfte an der Seite der Bayern, während sich sein Bruder Friedrich Wolfgang mit den Franzosen verbündete und sogar Feldherr von Ludwig XIV wurde (pikantes Detail, wenn man berücksichtigt, dass der Sonnenkönig die Familienburg zerstörte). Ein kurzer Einblick in die Zerrissenheit, die das Elsass bis zur Gründung Europas immer wieder kennzeichnet.

Namensänderung

Während der Französischen Revolution wurde die Burgruine – und der Titel – als Staatseigentum verkauft und General Oliver Harty, der irischer Herkunft war und in der Großen Armee von Napoleon I diente, interessierte sich dafür. So kaufte Harty am 1. Januar 1813 beides und wurde Freiherr von Pierrebourg (von Stein = la pierre und Flecken = le bourg).

Legende des Brunnens

Geschichtliche Chronik